Wiederverwendung ist schick: das neue Paradigma von bewusster Mode, die sich endlos neu erschafft
Aus der Zusammenarbeit mit Quid, einem sozialen Unternehmen, das sich der Wiederverwertung und dem Upcycling verschrieben hat, entstand das Furoshiki von Oway: ein Accessoire ohne Zeit- oder Nutzungsbeschränkung, das von der japanischen Tradition inspiriert ist, um Textilüberschüsse zu reduzieren und die Lieferkette der Mode zu verlängern.
In einer Welt, in der alles schon kreiert wurde, ist der einzige Trend, der nie stirbt, die Langeweile.
Mode bringt Innovationen hervor, verblüfft, revolutioniert Denkmuster, aber letztendlich unterliegt sie seit vielen Jahrzehnten einer Täuschung: nämlich der Idee, dass das Schöne und Begehrenswerte gleichbedeutend mit dem noch nie Dagewesenen ist.
Ist das so? Ist tatsächlich nur das attraktiv, was neue Ressourcen, exorbitante Energien und eine komplett neue, nicht nachhaltige Produktion erfordert? Nein, oder besser gesagt: nicht mehr. Fast Fashion hat lange Zeit von diesem Glauben profitiert, indem sie den übermäßigen Konsum von Kleidung förderte, Designs entwarf, die schnell wieder out waren und unverhältnismäßig viel Abfall produzierte, ohne an dessen Entsorgung zu denken.
(Anm. d. Red.: Lies mehr über „Umweltauswirkungen von Textilproduktion und -abfällen". Quelle: Europäisches Parlament)
Heute besteht wahrer Luxus endlich darin, das Bestehende neu zu erfinden. Wertvolle Objekte und Kleidungsstücke aus bereits im Umlauf befindlichen Ressourcen zu kreieren.
An dieses Ende des Lebens denken. Und es in ein Leben ohne Ende verwandeln.
Upcycling: der einzige Modetrend, der nicht vergänglich sein will
Was Upcycling ist, sagt uns das Wort und die Vorsilbe macht es deutlich.
Up: von höherem Wert als das Original. Funktionaler oder ästhetischer, je nachdem, wie man es betrachtet.
Wie beim Recycling handelt es sich um einen neuen Weg der Kontinuität einer Ressource oder eines Materials zum Nutzen unserer unersättlichen Zivilisation auf diesem Planeten. Dabei geht es jedoch einen Schritt weiter als das Recycling, da es keinen neuen Herstellungsprozess beinhaltet, sondern die Produkte und Textilien so belässt, wie sie sind, und sich auf einen einzigen wirklich zulässigen Prozess stützt: die Kreativität, die mutige Kunst der Vorstellungskraft.
Wir sprechen hier von einer Methode zur Herstellung von Kleidungsstücken, die aus zwei sehr guten Gründen nicht als Trend eingestuft werden kann. Zunächst einmal existierte sie schon immer, sowohl bei Heimwerkern (heute besser bekannt als DIY, Do It Yourself) als auch bei großen Designern.
Und zum anderen, weil das Wieder-in-Umlauf-bringen eine seriöse Angelegenheit ist, die kein Verfallsdatum hat.
Ein neues Prinzip: von Menschen und Stoffen
Die Modebranche entdeckt mit jedem Tag ein bisschen mehr Verantwortungsbewusstsein – in erster Linie im Hinblick auf die Reduzierung der Umweltbelastung, aber glücklicherweise nicht ausschließlich.
Das makroskopische Ziel besteht darin, die gesamte Lieferkette so umzugestalten, dass sie nachhaltiger wird, einschließlich der Grundsätze der Umweltfreundlichkeit und der sogenannten ethischen Mode.
Ja, denn dazu gehört auch, sich von der Logik der Ausbeutung zu lösen. Die Gestaltung eines ökologisch nachhaltigen Produktionssystems geht mit der Ablehnung eines anderen großen Gebots der Fast Fashion einher, bei der die Arbeitsbedingungen in den Hintergrund rücken, um sie in unverantwortlicher Weise den Produktionserfordernissen unterzuordnen.
In diesem Szenario tritt die soziale Nachhaltigkeit auf. Denn die gute Nachricht ist, dass es den Unternehmen einen Mehrwert bringt, wenn sie in Humankapital investieren und auf eine zweite Chance für jede Art von Ressource setzen: auf die materielle, aber auch und vor allem auf die menschliche.
Rückgewinnung, Engagement und Abfallreduzierung: Quid x Oway
Apropos aktive und aktivistische Realitäten, über die nicht nur gesprochen wird, sondern wo auch konsequent Fakten geschaffen werden …
Vor einiger Zeit hatten wir das Glück, auf ein Unternehmen zu stoßen, das uns in seinen Werten und Absichten sehr nahe steht. Sein Name ist Quid und es ist nicht einfach nur eine ethische Modemarke, sondern ein konkretes Beispiel dafür, wie auch in diesem Sektor ein integrativer und verantwortungsbewusster Weg eingeschlagen werden kann, ein Ort, an dem Grenzen zu neuen Ausgangspunkten werden.
Quid macht die Arbeitswelt denjenigen zugänglich, die am stärksten von Ausgrenzung bedroht sind, mit besonderem Augenmerk auf Frauen. Ein soziales Unternehmen, das sich der Rückgewinnung und dem Upcycling aus Überproduktionen widmet, die von den Haute Couture-Marken der Modeindustrie zur Verfügung gestellt werden.
Aus diesem Modell entstehen täglich wertvolle Kollektionen in limitierter Auflage, die den Lebenszyklus von Stoffen verlängern und die Kreislaufwirtschaft konkret fördern.
Und aus der Begegnung zwischen Oway und Quid nahm langsam eine Idee Gestalt an: ein Accessoire, das keine Grenzen in Bezug auf Zeit, Verwendung und Kombinationen kennt. Es wurde entwickelt, um lange zu halten, dekorativ zu sein und unendliche Möglichkeiten der Wiederverwendung zu bieten.
Das Furoshiki: die Kunst mit einem Doppelknoten Eleganz und Wiederverwendung zu verbinden
Das Furoshiki ist eine alte japanische Kunstform, bei der Gegenstände in dekorative Stoffe gewickelt werden, wodurch raffinierte und wiederverwendbare Verpackungen entstehen. Mit anderen Worten: eine der ersten Öko-Taschen der Welt, die die stark umweltbelastenden Plastiktüten ersetzen kann.
Wie so oft entstand es aus einer praktischen Notwendigkeit heraus: Es diente zum Transport von sauberer Kleidung und erleichterte das Umkleiden in den Onsen, den traditionellen japanischen Bädern. Im Laufe der Zeit kamen andere Ansprüche hinzu und um diesen gerecht zu werden, wurden auch die Abmessungen an die neuen Verwendungszwecke (z. B. den Transport von Büchern oder Lebensmitteln) angepasst.
Die Inspiration durch alte Traditionen wurde so zum Schlüssel, um die Kultur der Wiederverwendung wieder aufzugreifen.
Dank seiner diversen Falt- und Bindetechniken ermöglicht uns das Furoshiki statt der gängigen Praxis der Einwegnutzung eine kreative Wiederverwerwendung, beispielsweise zum Verpacken von Geschenken, zum Transportieren von Gegenständen oder zum Gestalten von Taschen.
Es ist die ideale Lösung, um die Umwelt zu schützen, ohne auf Originalität, Eleganz und Stil zu verzichten. Die aus der Zusammenarbeit zwischen Quid und Oway hervorgegangenen Modelle wurden als Verpackung für die Produkte der Love Days-Kollektion konzipiert und verwandeln sich nach dem Auspacken in ein Objekt, das nach Belieben wiederverwendet werden kann und der Kreativität und Inspiration freien Lauf lässt.
Von der Rückgewinnung von Stoffen bis hin zum neuen Leben der Stoffe nach der Rückgewinnung.
Upcycling verlangt nach Upcycling: denn aus großartigen menschlichen Verbindungen entsteht neuer Antrieb für die Zukunft dieses Planeten.